Chorstimme des Monats: August 2018

 

 

Beate Molls-Krüger (Alt):

Singen als Medizin

Ende des Jahres 2005 las ich in der Zeitung den Aufruf an Projektsänger zur Teilnahme an den Proben des Kirchenchors für den „Messias“ von Händel.
Dieses schöne klassische Werk hier gleich „um die Ecke“ einstudieren zu können, das reizte mich, nach einigen Jahren musikalischer Abstinenz.
Obwohl ich bei den ersten Proben im Januar 2006 wegen eines Sterbefalls in der Familie wahrscheinlich eher etwas traurig als begeistert dasaß, war es gerade in dieser Zeit genau die richtige Entscheidung mit anderen zusammen zu singen.

Nach der Aufführung des Werkes,

was ja meist auch vorher von der notwendigen Anspannung aller Beteiligten begleitet ist, gab es mir neben Dankbarkeit und Freude auch das Gefühl:“ So lange geübt und jetzt ist es soooo schnell vorbei!“

Also, was war zu tun????    Einfach weitersingen!!

 

Als der Vorsitzende mir dann das Formular zum Eintritt in den Kirchenchor reichte, musste ich nicht lange überlegen.
Besonders auch das Singen während der Liturgie im ganzen Jahr, was ich von Kind an gewohnt bin, hat mich in den folgenden Jahren in der Gemeinschaft der Sänger durch „schwere Zeiten“ gut begleitet.

Über die Jahre lernte ich dann die Mitsänger besser kennen und die freundliche Atmosphäre im Chor lässt mich immer gerne zur Probe gehen.
Die Bezeichnung „freundliche Atmosphäre“ ist hier keine Floskel! In den letzten 10 Jahren habe ich meine musikalische Tätigkeit auf verschiedene Weise ausgeweitet, ermutigt durch unseren Chorleiter. Dabei konnte ich auch andere Chöre kennenlernen und weiß um die Unterschiede.

Noch ein spezielles Merkmal unseres Chores möchte ich erwähnen:
Einerseits hat man natürlich beim Singen im Chor die Gewissheit, nicht allein als Sänger für das Gelingen verantwortlich zu sein. Aber unser Chorleiter betont auf der anderen Seite auch, dass jeder Einzelne wichtig ist zum Gelingen des Ganzen.
Und ich habe den Eindruck, dass die Sänger dies recht ernst nehmen!
Bezeichnend dafür war zuletzt, dass viele Sänger zu einem kurzfristig angesetzten Singen innerhalb der Woche abends, außerhalb von Niederkrüchten, trotz Arbeit und sogar teilweise langer Anreise, freudig erschienen waren.

Ich bin jedenfalls dankbar dafür, dass ich durch den Start im Kirchenchor wieder zur Musik zurück gefunden habe. Denn die Musik war und ist ein wichtiger Teil in meinem Leben.
Spaß und Freud', die wir neben dem Singen auch zusammen haben, gehört natürlich dazu!!

Gerne könnte ich mit meiner Person als Beweis dazu dienen, dass
Singen eine „heilende Wirkung“ haben kann!!