Kirchenchor singt in vier Sprachen

RP-Online vom 11. Dezember 2018

Konzert in Niederkrüchten: Kirchenchor singt in vier Sprachen

 

Niederkrüchten:

Mit einer Messe aus dem sechsten Jahrhundert begeisterten die Mitglieder des Niederkrüchtener Kirchenchores bei ihrem Auftritt in St. Bartholomäus.


Zu einer „Keltischen Weihnacht“ hatte der Niederkrüchtener Kirchenchor eingeladen. Über die Resonanz durfte er sich freuen, war doch in der großen St.-Bartholomäus-Kirche kein freier Platz mehr zu finden.
Erklärte Absicht des Chores war, Grenzen zu sprengen und Neues zu probieren. Die Texte der „Keltischen Messe“ aus Irland und Schottland waren nicht nur in verschiedenen Sprachen zu singen. Sie hatten auch eine interessante Geschichte. Zusammengefasst unter dem Titel „Licht in unsren Herzen“ geht diese Messe zurück auf Verse des Mönches Columban, der im sechsten Jahrhundert aus Irland vertrieben wurde und auf einer schottischen Hebrideninsel eine Abtei gründete. Den Text verfasste der evangelische Studentenpfarrer Eugen Eckert, der katholische Kirchenmusiker Peter Reulein schrieb die Musik.

Die Texte wechseln zwischen lateinisch, deutsch, irisch und gälisch. Die Musik greift gelegentlich, vor allem in den instrumentalen Zwischenspielen, auf alte keltische Stil-Elemente zurück. Die werden kombiniert mit Synkopenrhythmen und opulentem Chorklang. Der Chor war von Volker Mertens tadellos einstudiert. Er sang tonrein, entwickelte einen vollen Klang und war gut abgestimmt zwischen den verschiedenen Stimmgruppen. Die gute Verfassung des Chores spricht allerdings nicht dagegen, dass weitere Mitglieder hinzukommen. Eine unverbindliche Probenteilnahme ist unproblematisch.
Der Instrumentalpart war tadellos aufgehoben beim Ensemble „Tree of Life“ (Der Baum des Lebens), einem Quartett mit keltischer Harfe, Violine, irischen Flöten und Perkussionsinstrumenten. Gelegentlich kam ein Keyboard hinzu. Als vorzügliche Sopran-Solistin mit klarer, tragender Stimme bewährte sich Andrea Hörkens. Ergänzt wurde das Programm durch zwei Werke angelsächsischer Provenienz. Eindrucksvoll trug Hörkens zur Klavierbegleitung „The voice of an Angel“ vor, verfasst vom Theologen und Musiker Liam Lawton. Beliebte irische Melodien mit weihnachtlichen Texten kombinierte Joseph M. Martin zur Weihnachtskantate „Tapestry of Light“, die den eindrucksvollen Abschluss bildete.

Begeisterter Beifall.

 

Quelle: RP

Artikel: Holtmeyer, Gert (gho)

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

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